Blutaar
Der Blutaar oder Blutadler (altnord. blóðörn) war eine mutmaßliche Form der Hinrichtung bei den Wikingern
Dem Opfer wurde dabei der Rücken aufgeschnitten, die Rippen beidseitig von der Wirbelsäule getrennt und - wie Adlerschwingen - zur Seite geklappt. Schließlich wurden noch die Lungen herausgezogen.
Der Blutaar ist in verschiedenen Sagas, Skaldengedichten und Eddaliedern als Rache an Feinden gut belegt. So zum Beispiel in der Orkneyinga saga oder der Reginsmal. Der Hintergrund des Rituals ist jedoch ebenso umstritten wie die Frage, ob es tatsächlich ausgeübt worden ist oder ob es vielleicht auch nur eine besonders grausam wirkende literarische Ausschmückung zur Unterhaltung der Zuhörer war. So zumindest argumentiert die Skandinavistin Roberta Frank. Andere Interpretationen sehen im Blutaar die Weiterentwicklung eines ursprünglichen Menschenopfers an den Gott Odin oder aber eine spezielle Racheform, die Söhne am Mörder ihres Vaters vollzogen.
Der Blutadler wurde traditionell auch benutzt um das schlimme Verbrechen des Vatermordes zu bestrafen. Hier sprechen die Quellen von der Bestrafung 'einen Adler zu schnitzen'.
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